Timeless & Powerful
Ersteinmal: Sorry, dass es so lange gedauert hat bis der nächste Blogbeitrag fertig geworden ist, aber wir wurden leider durch Krankheiten aufgehalten ihn weiter zu schreiben. Aber jetzt: VIEL SPAß!
26.02 07:30, The Crowded House Hostel, Langkawi
Unser Minivan steht um halb acht pünktlich vor dem Hostel und lädt unsere Rucksäcke in den Kofferraum. Wir steigen zusammen mit einem anderen Gast ins Auto. Am Pier angekommen treffen wir wieder auf den netten Herrn der uns das Ticket verkauft hat. Er koordiniert die Buchungen der anderen Leute die bei ihm gebucht haben und stellt uns zusammen mit einem anderen Deutschen vorerst am Rand ab mit der Aussage: „Please wait 2 Minutes“. Ok wir warten, was sollen wir auch anderes tun. Wir haben ja weder Tickets noch eine Ahnung wo er sie gebucht hat. Wir sehen ihn immer wieder hin und her laufen, mit Leuten reden und sie dann mit Ticket in eine Richtung schicken.
Nach ca. 10 Minuten kommt er wieder auf uns zu und sagt er bräuchte unseren Pass. Auch den bekommt er, zwar mit etwas Misstrauen, aber nach 5 Minuten ist er mit den Tickets für die Weiterreise per Fähre und Bus wieder da und gibt uns die Pässe zurück. Alles gut gegangen.
Er zeigt uns das Gate der Fähre, die nach Satun übersetzt. Wir sitzen nun also im Wartebereich und warten darauf, dass die Mitarbeiter die Ausreise öffnen und wir unseren Stempel in den Pass bekommen. Um 9 Uhr ist es soweit, wir sind offiziell aus Malaysia ausgereist und boarden die Fähre. Die Überfahrt dauert etwas über eine Stunde.
In Satun angekommen, geben wir unser ausgefülltes Visa on Arrival ab, der Beamte schaut uns einmal kontrollierend an und haut die Stempel in den Pass. Perfekt! Einmal mehr fällt mir (Nico) auf, dass ab der ersten Minute wo wir in Thailand sind, ganz „zufällig“ und nebenbei Bilder von den Touristen gemacht werden. Um es zu „verbergen“ stellen sich die Polizisten/Beamten/Angestellten auf um scheinbar ein Foto von sich zu machen, im Hintergrund jedoch immer Touristen (beliebt ist auch ein Selfie mit mehr Menschen im Hintergrund als man selber). Wir sehen dahinter keine Logik oder einen Sinn, können nur Überwachung vermuten (entweder der Touristen oder der Angestellten, dass sie was arbeiten ;))
Weiter geht’s im vollen Minivan über Trang, Krabi und der Fähre nach Koh Lanta. Die Insel besteht in Wahrheit eigentlich aus zwei Inseln, im Norden Koh Lanta Noi und im Süden Koh Lanta Yai. Getrennt nur durch eine schmale Meerstraße. Wenn man von Koh Lanta redet, meint man im Allgemeinen die große Südinsel Lanta Yai, weil nur diese touristisch erschlossen ist. Auf der Westseite befinden sich die vielen Strände, großen Hotels, Spa Resorts und Bungalows. An der Ostküste gibt es nicht viel Tourismus, einzig das Dorf Lanta Old Village zieht ein paar Tagestouristen an die Ostküste, ansonsten leben dort einheimische Fischer. Als wir ankommen ist es später Nachmittag und dementsprechend geschlaucht sind wir von der langen Reise.
Wir haben uns einen gemütlichen Bungalow auf Stelzen im Wasser zwischen den vielen Fischerhütten gebucht abseits der Touristenmassen. Die Vermieter sind sehr freundlich, ein Ehepaar Anfang/Mitte 30. Das zweite Kind ist gerade 2 Monate alt, er (Mon) ist geborener Thai, sie (Mayaan) Israeli kann aber auch Englisch, Deutsch, Holländisch und Thailändisch sprechen. Der Check-In erfolgt telefonisch durch eine Nachbarin um bei den Kindern bleiben zu können. Eine liebevoll hergerichtete Mappe gibt Tipps zu allem was es auf der Insel gibt. Bei Fragen sollen wir einfach per Whatsapp schreiben.
Wir wollen uns für die nächsten zwei Tage einen Roller mieten damit wir auch auf die andere Seite der Insel an die Strände kommen. Bloß wo mieten? Per WhatsApp kontaktieren wir Mayaan, fünf Minuten später ist der Roller für den nächsten Tag gebucht. Es ist mittlerweile spät genug um Essen zu gehen. Die Restaurants vor Ort haben sowieso nur bis 9 Uhr auf, weil danach keiner mehr da ist.
Wir folgen den Restaurant-Tipp der Gastgeber und es schmeckt super. Genug für heute… . Wir legen uns in unserem Fischerhüttenbungalow schlafen.
27.02. 06:30 Uhr, Gähnend im Bett
Wir können sagen, der Hahn der Nachbarn kräht zuverlässig und ausdauernd. Wir drehen uns nochmal um und versuchen weiter zu schlafen. Also gerschäuschdämmend Bauen ist generell in Asien ein nicht allzu erst genommenes Thema mussten wir feststellen.
10:00 Uhr
Pünktlich steht der Vermieter des Rollers vor unserer Unterkunft und bringt uns zum Büro um die Formalien zu klären. Kurz danach haben wir unseren Roller zur Verfügung. Als erstes kaufen wir uns im 7-11 um die Ecke neues Trinken und endlich eine Sim-Karte um auch Mobil mal etwas im Internet nachzuschauen (was in Malaysia eine große Hilfe gewesen wäre). Tja kaufen geht einfach, das aktivieren ist aber etwas schwieriger als gedacht. Das System in Thailand ist ein ganz eigenes für sich. Der Verkäufer versteht leider gar nicht was ich von ihm will, die Anleitung auf die er verweist steht zwar auf dem Kassenzettel hilft mir in Thailändisch aber in dem Moment auch nicht weiter. Die vielen SMS die vom Anbieter auf Thailändisch kommen versuche ich per Übersetzer zu verstehen, helfen mir aber auch nicht weiter meinen Tarif zu buchen. Entnervt gebe ich nach 1,5 Stunden auf.
Wir fahren mit dem Roller lieber auf die Westseite und erkunden die Strände im Süden. Am Strand angekommen suchen wir erstmal Schatten unter einer aus Schwemmholz gebauten Konstruktion, um nicht sofort zu verbrennen. Ohne Flip Flops lässt es sich auf dem Sand nicht laufen, weil man sonst ernsthafte Verbrennungen an den Fußsohlen erwarten kann.1/3
Der Strand ist ziemlich leer, das Wasser ist herrlich blau, klar und angenehm kühl (kühl ist relativ bei 28° Wassertemperatur). Es ist mittlerweile halb sechs und wir überlegen uns den Sonnenuntergang von einem der schönen Restaurants, oben am Hang anzuschauen. Wir reservieren auf sechs/halb sieben einen Platz, da die Sonne dann erst untergeht und wir nicht so lange dort sitzen wollen. In der Zwischenzeit fahren wir ins nächste Dorf um uns dort einen frischen Obstshake zu holen. Aus frischen Früchten schmecken die Shakes erwartungsgemäß super.
Wir schwingen uns auf den Roller um unsere Reservierung und den Sonnenuntergang nicht zu verpassen. Gerade als wir aus dem Dorf fahren, fängt der Roller das schlingern an, verhält sich anders als sonst obwohl ich nichts anders gemacht habe. Wir halten sicherheitshalber an, steigen ab und schauen was anders ist. Da sehen wir das Problem: Der Hinterreifen ist komplett platt und läuft nur noch auf dem Profil das hin und her schlingert. So eine schöne…
Ratlos stehen wir am Straßenrand, während an uns die Touristen und Einheimischen mit ihren Rollern vorbeifahren und komisch mustern (und insgeheim vermutlich bemitleiden).
Was tun? Unsere Gastgeber anrufen damit die den Vermieter des Rollers kontaktieren? Der kann sicher auch nichts machen, wir sind ja auf der komplett anderen Seite der Insel. Und er wird sicher sagen, dass wir uns selber um den Schaden kümmern müssen.
Dann heißt das wohl bis zur nächsten Werkstatt schieben. Aber wo ist die nächste und wie finde ich die? So viele Fragen. Aus unserer bisherigen Erfahrung als Vollbluttouristen haben wir gelernt: Im Zweifelsfall einfach jemanden blöd fragen.
Ein paar Meter weiter steht ein Einheimischer mit seinem Roller und füllt gerade an einer Wasserstation seinen großen Wasserkanister auf. Ich (Nico) gehe auf ihn zu und frage wo denn die nächste Werkstatt ist, unser Hinterreifen ist platt. Der Mann (total freundlich übrigens) sagt ohne groß Nachzudenken: „Da ca. 100m weiter, hinter dem Hügel ist eine.“ Puh haben wir ein Glück mitten in der Pampa direkt an einer Werkstatt eine Panne zu haben. Aber das war noch nicht alles: „Komm setz dich auf mein Motorrad, ich fahr dich schnell hin“, sagt der Mann und zack sitz ich hinten drauf. Ich signalisiere Vanessa kurz, dass sie dort warten soll und schon fahren wir zur Werkstatt. Als wir dort ankommen ist alles zu, der Mann zückt sein Handy, ruft zwei Nummern an und eine Frau kommt aus dem Haus. Sie redet mit ihm und ich erfahre, dass der Mechaniker grade beim Fußballspielen ist. Nicht so gut. Für den Mann (dessen Namen ich nicht mal kenne) kein Problem, er zückt wieder sein Handy und erreicht den Mechaniker diesmal. Keine Minute später, sagt er zu mir: „Ich hol kurz den Mechaniker vom Fußball ab, in zehn Minuten bin ich wieder da, ich fahr dich noch kurz runter zu deinem Motorrad und du kannst es schon mal zur Werkstatt schieben.“ So! Mal kurz zusammengefasst: Ein mir völlig Fremder fährt mich zur Werkstatt, klärt alles und holt dann auch noch den Mechaniker vom Fußballplatz, der uns dann den Reifen reparieren soll. Und das ohne Gegenleistung. Das wäre in Deutschland wohl nicht der Fall gewesen.
Zehn Minuten später steht der Mechaniker frisch geduscht vor uns, schiebt das Motorrad auf seinen Hof, umringt von Einzelteilen, angefangenen Reparaturen und Motorradskeletten, Öl, Schrauben und Muttern. Er macht sich an die Arbeit, schraubt den Auspuff ab, holt den alten Schlauch raus, zieht den neuen auf, lässt Luft rein, schraubt den Auspuff wieder an und fertig ist! Nach nicht mal einer viertel Stunde ist der Hinterreifen wie neu, wir sehr dankbar, 10€ ärmer und wieder auf der Straße. Was für eine blöde Aktion, die dann aber doch so genial geendet ist. Das einzige was Schade ist: Den Sonnenuntergang haben wir trotzdem knapp verpasst!
Nach einem guten Abendessen fahren wir zurück zur Unterkunft und legen uns schlafen.
Achja! Meine SIM-Karte habe ich davor noch aktivieren können, weil ich mir den Kassenzettel von Maayan übersetzt lassen habe.
28.02. 10:00 Uhr, In der Küche
Ich (Nico) habe es schon aus dem Bett geschafft und mache uns beiden Omelette zum Frühstück. Das Brot wird beim Versuch in der Pfanne zu toasten etwas schwarz, aber es schmeckt besser als ungetoastet.
Heute müssen wir unsere Weiterreise organisieren. Dazu haben wir wieder einmal Maayan bemüht und nach fünf Minuten stehen wir bei ihr, um die Tickets für den Bustransfer abzuholen. Leider bekommt sie aber keine mehr für den nächsten Tag, deshalb beschließen wir spontan einen Tag in Koh Lanta anzuhängen, buchen noch eine weitere Nacht in deren zweiten (moderneren) Ferienwohnung und freuen uns nochmal einen Tag länger auf dieser schönen Insel zu haben.
Wir führen noch etwas Smalltalk mit Maayan und einem anderen deutschen Pärchen das gerade angekommen ist. Wir verstehen uns auf Anhieb gut und beschließen zusammen was essen zu gehen.
Swen und Beata, so heißen die beiden, sind gerade auf Thailand Rundreise für etwa 2 Wochen und haben ein paar Tage auf Koh Lanta gebucht.
Wir verabreden uns wieder für abends zum Essen und gehen den Nachmittag über wieder getrennte Wege. Vanessa und ich packen die Badesachen und verbringen den restlichen Tag über am Strand und genießen den kühlen Fahrtwind, wenn wir mit dem Roller über die Insel fahren.
So um Acht treffen wir wieder Swen und Beata und suchen uns einen der vielen Restauranttips aus.
Das Essen war bisher überall klasse, jedoch merkt man, dass die Angestellten ab um 9 Uhr etwas nervös und hibbelig werden und doch immer wieder schauen ob man nicht doch jetzt endlich zahlen möchte. Da wir sowieso nur noch die einzigen im Restaurant sind und aufgegessen haben, tun wir den Angestellten den Gefallen und bezahlen. Den Nachtisch gibt es dann halt vom 7 Eleven um die Ecke 😉
Den Abend lassen wir dann in unserer Küche bei einem Schokomousse und Milchdrinks ausklingen 😀
01.03 10:00 Uhr
Heute gibt’s pappsüßes Müsli mit horrend teurer holländischer Milch zum Frühstück (Müsli gabs das letzte mal zuhause). Den Tag verbringen wir wieder auf unserem Roller und erkunden den südlichsten Teil der Insel, auf der Ost- wie auf der Westseite.
Auf der Ostseite kommt nur noch eine Schule und ein Hotel, wenn man auf der Westseite ganz in den Süden fährt, fängt irgendwann der Nationalpark Koh Lanta Yai an, für den man Eintritt zahlt und dort dann einige geführte Touren buchen kann (leichte bis schwierige Wandertouren mit großen Höhlenerkundungen). Oder man kann einige Wege auch auf eigene Faust laufen oder einen schönen abgeschiedenen Strand besuchen. Wir haben es nur heute bis zum Eingang geschafft, aufgrund der Nachmittagszeit und des Eintrittspreises aber dann doch gelassen. Schade, dort gibt es bestimmt einiges zu sehen. Am südlichsten Strand angekommen suchen wir nach einem Schattenplatz, weil die Sonne wie immer sehr stark ist. Der Strand ist zwar alles andere als voll, aber die Plätze sind im Schatten sind rar und schon belegt.
Also beschließe ich (Nico) kurzerhand unseren eigenen Unterstand nahe am Wasser zu bauen. Dort sind noch einige Äste von einem Vorgänger vorhanden, die ich verwenden kann und nach zehn Minuten steht ein wie ich finde ziemlich brauchbarer Sonnenschutz.
Immer wieder muss man etwas nachjustieren wenn die Sonne wandert, aber so halten wir es den restlichen Nachmittag dort aus.
Als wir gerade wieder dort liegen bemerken wir, wie hinter uns am Berghang wo einige Leute Schatten gesucht haben, etwas Aufruhr entsteht. Nach kurzem beobachten finden wir heraus, dass einige Affen die Menschen überfallen haben und scheinbar irgendetwas mitgenommen haben. Was können wir nicht herausfinden, die Menschen ziehen deshalb zum Schutz etwas weiter ans Wasser vor, weg von den Bäumen.
Wir sind froh dass wir unseren Unterschlupf vorne haben und fühlen uns sicher, denn die Affen kommen mit Sicherheit nicht nach vorne ans Wasser. Tja falsch gedacht. Um unsere Gedanken direkt zu Widerlegen trennt sich ein Affe aus der Gruppe und läuft genüsslich über den Strand und recht nahe an uns vorbei. Ab da sind wir auch vorsichtig geworden und beobachten den Strand gut wenn wir ins Wasser gehen.
Was soll man sagen: Die Affen sind ja nicht blöd, beobachten die Liegeplätze der Leute und schlagen dann zu, wenn die Leute gerade im Wasser sind. Als nächstes trifft es eine Mädchengruppe, die ziemlich tief im Wasser ist und bisher nichts davon mitbekommen hat. Keine Chance rechtzeitig die Sachen zu retten, mehrere Affen machen sich schon daran alles zu zerfleddern und die Taschen zu öffnen. Glücklicherweise rennt ein Mann der Nahe ist zu deren Sachen und hält damit das gröbste ab.
Die Affen rennen dafür weiter zum nächsten und zum nächsten. Ich schaffe es gerade noch rechtzeitig an unseren Platz, der Affe hat zum Glück mehr Angst vor mir als ich vor ihm und lässt keifend ab von unseren Sachen. Danach trauen sich die Affen nicht mehr so nah an uns heran.
Für den Abend haben wir uns nochmal mit den beiden zum Essen verabredet, wir geben den Roller noch ab und sitzen dann im Wohnzimmer des Guesthouse, trinken ein paar Bier und unterhalten uns gut mit ihnen. Um halb eins gehen wir dann schlafen, wir werden nämlich um halb acht abgeholt um einmal Thailand zu überqueren und mit der Fähre nach Koh Samui überzusetzen.
02.03 ca. 18:00 Uhr, Koh Samui
Die Fahrt verläuft soweit problemlos, es ist nur stickig und heiß in dem kleinen Minivan. Wir werden wohl keine Freunde von dieser Art des Transports. Die Highspeed Katamarane von Lomprayah Ferries sind ziemlich flott unterwegs und nach ca. 1 Stunde erreichen wir Koh Samui. Ein Van bringt uns an den Mae Haad Beach, unser Zimmer liegt 3 Gehminuten vom Strand entfernt und rundherum gibt es alles was man so brauchen könnte (Restaurants, Wäschereien, Massagestudios, Supermärkte, Rollervermieter). Beim buchen hatten wir etwas Sorge, dass dort einiges los sein würde, aber selbst jetzt abends in der Hauptsaison sind nur wenige Leute unterwegs. Es gibt zum Abendessen Pizza beim Deutschen nebenan (muss auch mal sein, irgendwann will man nichts mehr Asiatisches sehen).
03.03
Nachdem wir ausgeschlafen haben beginnt der Tag mit einem späten Frühstück beim Thailänder um die Ecke und der Überlegung was wir denn so alles tun könnten. Wir haben ja den Roller, können also flexibel bestimmen wo wir hin wollen und wann wir los wollen. Leider wird daraus aber vorerst mal nichts, denn Vanessa geht es zunehmend schlechter. Sie ist sehr schlapp, hat einen flauen Bauch, Übelkeit und Fieber. Deshalb verbringen wir den restlichen Tag im Zimmer damit sie sich erholen kann.
04.03 – 05.03
Die meiste Zeit verbringen wir auf dem Zimmer, damit Vanessa sich erholen kann, immer wieder fahre ich mit dem Roller was Neues zu trinken holen oder ein Fieberthermometer kaufen. Ab und zu gehen wir zum Strand und sitzen dort etwas und gehen kurz baden. Am 05.03 schnappen wir uns den Roller nochmal und fahren einmal um die Insel, damit wir wenigstens bisschen was von der Insel gesehen haben. Die Strecke ist schön und mir (Nico) macht es Spaß etwas raus zu kommen. Vanessa hängt wie ein Schluck Wasser hinten auf dem Roller drauf und ihr ist sichtlich nicht gut. Trotzdem will sie es durchziehen. Gegen Ende der Fahrt hat sich der Bauch etwas beruhigt und sie kann die Landschaft und die Aussicht doch noch genießen.
06.03
Da wir den Roller heute um 14 Uhr abgeben müssen, sind wir schon etwas früher los ins benachbarte Dorf gefahren um im Fisherman Village eine schöne Massage zu genießen. Wir haben dort am Vortag ein Studio gesehen die hohe Rabattangebote hatten. Auch heute ist das der Fall, da können wir uns es natürlich nicht nehmen lassen. Da grade die Räume belegt sind, dürfen wir für die Wartezeit kostenlos die Knabberfische an den Füßen ausprobieren. Das ist ein super seltsamen Gefühl, hat Spaß gemacht, würden es für Geld aber nicht nochmal kaufen.
Nach 15 Minuten war der Raum frei und wir konnten eine Stunde lang unsere Massage genießen.
Nachdem sich unsere Augen wieder ans Straßenlicht gewöhnt haben, laufen wir zum Roller zurück um ihn zum Vermieter zurück zu bringen. Der nimmt uns sogar noch mit vor bis zu unserem Hotel damit wir nicht so weit in der Hitze laufen müssen.
Den restlichen Tag verbringen wir dann noch am Strand und im Zimmer damit Vanessa nun endgültig gesund wird. Das was ihr noch zu schaffen macht ist ihr unruhiger Magen.
07.03 07:00 Uhr, Ferry Pier Koh Samui
Heute geht es weiter nach Hua Hin. Einer der Angestellten des Hotels fährt uns zum Pier wo unsere Fähre ablegt. Nico findet in einem Laden tatsächlich noch Salzstangen, die wir aber nach dem Probieren von ein bis zwei Stück vollständig in den Müll entsorgen, da sie abgelaufen schmecken. Die Fähre bringt uns über die Inseln Koh Pangan und Ko Tao schließlich nach Chumpon (zurück ans Festland). Dort gibt es einen kurzen Zwischenstopp mit Mittagessen (für Vanessa immerhin eine Portion Plain Rice) bevor wir in unseren Bus steigen. Der Bus fährt uns mit einem kleinen Zwischenstopp an einer Art Raststelle, die aber mehr wie ein großer Outdoorsupermarkt mit Kantine ist, nach Hua Hin. Dort halten wir mitten im nirgendwo und müssen uns erstmal orientieren. Natürlich kommen wieder zahlreiche Leute auf uns zu, die uns ein Taxi anbieten. Wir entschließen uns aber das auf eigene Faust zu machen und landen letztendlich dann doch in einem Motorradtaxi, das uns nach Cha Am bringt.
Dort angekommen beginnt der wilde Spaß mit der Suche unserer Unterkunft (Ironie off). Jeder den wir fragten kannte das Resort, aber jeder sagte uns auch eine andere Richtung in der es scheinbar liegen soll. Nach einer gefühlten Ewigkeit finden wir es dann doch noch und beschließen uns erstmal im Pool abzukühlen. Danach geht es auf Essensuche für Nico. Wir entscheiden uns letztendlich für ein BBQ Buffet. Dabei bekommt man einen runden Topf, der auf Kohlen steht auf den Tisch gestellt. Dazu gibt es einen Wasserbehälter mit dem man den tiefergelegten Teil der Schüssel füllt um beispielsweise Nudeln zu kochen. Auf dem oberen Teil kann man Fisch, Fleisch und andere undefinierbare Dinge braten. Im Endeffekt hat alles scheiße geschmeckt und das Fleisch ist angebrannt gewesen. Es wird also eine einmalige Erfahrung bleiben, die wir nicht unbedingt wiederholen müssen. Nach diesem eher besch*** Tag geht es dann ins Bett in der Hoffnung, dass der morgige Tag bei den Elefanten den Besuch in Cha Am wert war.
08.03 09:00 Uhr
Morgens werden wir von einem dazugebuchten Shuttleservice vom Hotel abgeholt und bekommen auf der Fahrt schon Filme von dem Gründer der Wildlife Friends Foundation gezeigt. Dabei bekommt man einen Einblick in die Arbeit, die sie tagtäglich leisten um Tiere aus den schrecklichen Lebensumständen zu befreien. Angekommen auf dem Gelände werden wir mit kühlem Wasser begrüßt und werden in zwei Gruppen aufgeteilt. Mit unserer freiwilligen Helferin Emily besichtigen wir dann die Gehege von verschiedensten Affenarten (u.A. Orang-Utans, Makaken, …), einem Leguan, einer Art Emu der aus Australien importiert wurde, Ottern, Hunden, Rehen und Hirschen, Wildschweinen und Bären an. Außerdem lernen wir zwei Elefanten kennen, die wie viele der anderen Tiere nie gelernt haben mit ihren Artgenossen zu leben und deshalb erst an diese gewöhnt werden müssen. Das liegt vor allem daran, dass die Tiere oftmals als Haustiere gehalten werden. Wer hätte auch nicht gern einen Affen oder Bären daheim…. Durch die nicht gerade artgerechte Haltung (ein Affe wurde beispielsweise in einem komplett abgedunkelten Käfig aus Drahtseilen gehalten) können die Affen sich teilweise nicht mal natürlich fortbewegen und müssen erst lernen sich von Ast zu Ast zu schwingen. Ein Affe wurde beispielweise bei einer Bar gehalten und bekam Bier zum Trinken. Dadurch hat er auch tatsächlich einen Bierbauch bekommen. So lustig das jetzt klingen mag, für den Affen ist das jetzt eine ganz schöne Herausforderung, weil er sich kaum bewegen kann um an sein Futter zu kommen. Das sind nur einige Einblicke in die Geschichten der Tiere.
Das traurige dabei ist vor allem, dass diese Tiere oftmals an Tempel gespendet werden oder auch nur um Touristen eine Attraktion zu bieten gekauft werden. Nach dem mehr als interessanten aber auch bedrückenden Rundgang gab es erstmal Mittagessen. Danach wurden wir in Kleingruppen von 10 Leuten aufgeteilt und es ging endlich zu den Elefanten! Doch der Bus mit dem wir transportiert werden sollten, gab den Geist auf. Zum Glück hatten sie genug Trucks zur Verfügung um uns zu den Elefanten zu fahren. So war es sogar noch viel cooler! Die Elefantendame, die wir bei ihrem täglichen Spaziergang begleiten durfte ist unzertrennlich mit ihrer Freundin Alicia. Deshalb ging Alicia vor und wir mit einem Eimer voll Obst bewaffnet hinterher um vor unserer Elefantendame zu laufen. (Wir können uns leider beide nicht mehr an ihren Namen erinnern :D) Abwechselnd durfte dann jeder einmal rechts von ihr laufen und alle 10 Schritte ein Stück Obst in ihren Rüssel geben. Anschließend wurde sie dann ausgiebig von uns geschrubbt. Als das Obst fast leer und sie so gut wie sauber (der Dreck war ganz schön hartnäckig) ging es wieder zurück zum Gemeinschaftsbereich. Dort konnten wir uns kurz erholen bevor es wieder weiter zu den anderen Elefanten ging.
Wir haben das einzige „Elefantenbaby“ mit zwei Jahren kennengelernt. Das ist eine Besonderheit, denn normalerweise werden die Babys schon sehr früh von ihren Müttern getrennt um sie zu zähmen. Weiter ging es dann zu drei anderen Elefantendamen. Zwei davon sind für uns baden gegangen während die andere eine Dusche bekommen hat. Eine von den dreien wurde für die Produktion von Werbefilmen verwendet (vermutlich die mit den wunderschönen blauen Augen). Die Elefantendame, die eine persönliche Dusche bekam ist nicht sehr positiv auf Menschen zu sprechen, weshalb man sich ohne Essen lieber von ihr fernhalten sollte. Als letzte Station ging es dann zu dem einzigen Elefantenbullen.
Dieser präsentierte seinen Kopfsprung ins Wasser für uns. Dabei durften wir den Wagen allerdings nicht verlassen, weil er auch gleichzeitig einer der aggressivsten Elefanten ist und selbst die Mitarbeiter sich von ihm fernhalten. Nachdem wir noch die kommenden Flächen von Projekt vier (die neue Flächenerweiterung des Parks) gesehen haben ging es wieder zurück zum Startpunkt und per Busshuttle wieder zurück ins Hotel.
Dort springen wir nochmal in den Pool und gehen abends Pizza essen. Schaut euch mal die Bilder an!
09.03. Cha Am, Wie kommen wir hier weg?
Der heutige Tag verläuft fast so toll wie der erste Tag in Cha Am. Da wir schon gestern bei der Internetrecherche merkten, dass es nicht so einfach ist aus diesem Dorf wieder wegzukommen beschließen wir erstmal zu Frühstücken. Das französische Restaurant um die Ecke macht super leckeres und vor allem knuspriges Brot. Gestärkt von dem super Essen gehen wir auf die Suche nach dem Reisebüro, das wir im Internet gefunden haben.
Auf dem Weg dorthin sehen wir am Straßenrand einige Busse stehen und sprechen einen Mann an ob es auch Busse nach Bangkok gäbe. Nach einer Minute steht eine Gruppe von mindestens 6 Leuten vor uns, die miteinander reden und eine Dame versucht das Wirrwarr für uns zu übersetzen. Scheinbar gibt es eine Haltestelle in der Straße aus der wir kommen. Sicherheitshalber gehen wir trotzdem zum Reisebüro und sehen, dass dort Taxifahrten nach Bangkok angeboten werden. Da uns das zu teuer ist, gehen wir an den Strand, überlegen und recherchieren erstmal. Wir finden heraus, dass Busse von Hua Hin nach Bangkok fahren. Also gehen wir zurück zum Reisebüro und wollen eine Taxifahrt nach Hua Hin für den nächsten Tag buchen. Der Herr erklärt uns dann, dass viele Leute schon Probleme mit der Online Buchung des Busses hatten und wir lieber nach Hua Hin fahren sollten.
Also laufen wir zurück zum Resort und wollen für den halben Tag ein Motorrad ausleihen. Durch die Sprachbarriere, die uns noch den ganzen Tag zum Verhängnis wird, zahlen wir doch den Preis für einen ganzen Tag. Die Fahrt nach Hua Hin wird von Regen begleitet, der bei 80 Km/h ziemlich auf der Haut weh tut. Angekommen beim Busterminal kaufen wir ein Ticket und fragen noch ob wir in Cha Am Zusteigen können. Die Damen verstehen wohl nicht was wir wollen und kritzeln uns TOT auf den Zettel und fuchteln wild mit den Armen. Na dann brauchen wir wohl doch noch ein Taxi nach Hua Hin für morgen. Also wieder zurück zum Reisebüro. Wir buchen das Taxi und der Kerl meint dann nur so nebenbei warum wir nicht gleich gesagt haben, dass wir nach Bangkok mit dem Bus wollen. Es gab also doch eine Möglichkeit von Cha Am einen Bus nach Bangkok zu buchen. Na vielen Dank auch, wäre ja nicht so als wäre das eine der ersten Fragen an ihn gewesen. Scheinbar war er da noch nicht ganz wach von seinem Mittagsschlaf. Nach diesem frustrierenden Tag sind wir abends nochmal in den Pool gehüpft. Zum Abendessen gab es dann Thailändisch und Roti zum Nachtisch. Wir haben dann nochmal Karaoke auf irgendeiner Wohltätigkeitsfeier angehört und eine Art Kinderdisko am Straßenrand beobachtet. Natürlich hat jemand Karaoke gesungen und die anderen Kinder zappelten und tanzten wild zu der Musik. Das hat den Tag nochmal ein wenig aufgebessert.
10.03.
Das mit dem Taxi hat glücklicherweise funktioniert und so kommen wir rechtzeitig in Hua Hin an. Der Bus ist unglaublich komfortabel und wir haben so viel Beinfreiheit wie noch nie. Dadurch ist die Busfahrt sehr angenehm und geht auch schnell vorüber. In Bangkok landen wir mitten in der Stadt und fahren mit der U-Bahn zu der Station bei unserem Hostel. Von dort laufen wir ca. einen km zur Unterkunft und checken ein. Nico merkt schon bald, dass es ihm nicht besonders gut geht. Wir raffen uns abends dann doch noch auf, damit Vanessa etwas zu essen bekommt. Wir landen bei einem Einkaufszentrum mit einem großen Pier. Dort liegen Schiffe und es sind viele Leute mit extrem schönen Abendkleidern und Anziehsachen unterwegs. Wir konnten leider nicht herausfinden warum, aber es scheint wohl etwas Besonderes gewesen zu sein. Am Straßenrand findet Vanessa dann etwas zu essen, was auch in unserer Preisklasse liegt. Bleibt nur zu hoffen, dass es Nico morgen besser geht und wir auch etwas von Bangkok zu sehen bekommen.
11.03.
Da es Nico nicht besser, sondern eher schlechter geht, macht sich Vanessa auf die Suche nach der nächsten Apotheke. Die nächste soll scheinbar an der U-Bahnstation sein. Ein kleines Geschäft zwischen 7 Eleven und Restaurants soll dann die Apotheke darstellen. Natürlich haben die sowas wie Aspirin Complex nicht. Ich nehme trotzdem Kopfschmerztabletten mit in der Hoffnung, dass sie Nico helfen. Einige Zeit später mache ich mich zu einer Apotheke direkt am Pier (definitiv näher als die letzte) auf und besorgte noch ein Nasenspray. Nachdem es Nico abends ein wenig besser geht, fahren wir ein paar Stationen weiter und essen dort am Straßenrand Frühlingsrollen und Obst. Mehr war aufgrund seines Zustands leider nicht möglich, weshalb wir uns schnell wieder auf den Heimweg machen. Immerhin habe ich dadurch ein wenig von Bangkok und seinem Lifestyle gesehen.
12.03.
Der heutige Tag verlief, ähnlich wie gestern, hauptsächlich in dem harten Bett der Unterkunft. Nico brauchte einfach die Ruhe und da ich wenig Lust hatte allein durch Bangkok zu laufen, habe ich die Zeit dann für Blogschreiben und Ausruhen genutzt. Nachmittags treibt mich dann der Hunger auf die Straße und ich esse in einem kleinen Restaurant gebratenen Reis mit Hähnchen. Anschließend habe ich noch einem Straßenverkäufer Ananas abgekauft und neues Wasser besorgt. Abends geht es Nico dann so gut, dass wir in der Nähe Sushi essen.
13.03.
Nach dem Auschecken holen wir uns ein Grab zum Flughafen und müssen erstmal herausfinden in welche der vielen Schlangen wir uns stellen sollen. Nachdem Gepäckaufgabe, Passkontrolle, Ausreisen und Sicherheitscheck reibungslos geklappt haben, sitzen wir am Gate und warten auf das Boarding. Nach nur 3 Stunden Flug landen wir auch schon in Jakarta. Der Hauptstadt Javas. Nico ist leider immer noch nicht ganz fit weshalb wir immer wieder Pausen machen. Wir nehmen uns wieder ein Grab bis zum Hotel doch durch die Rush-Hour und das völlige Chaos auf den Straßen brauchen wieder etwa 1,5h für die 15km.
Angekommen im Hotel erfreuen wir uns an dem schönen Zimmer und dem weichen Bett. wir gehen nur nochmal kurz raus um etwas zu essen. Danach gehen wir schlafen.
Wir sind also mittlerweile in Indonesien angekommen. Wie es weiter geht und was wir so alles erlebt haben, das erfahrt ihr im nächsten Blog.
Stay tuned
Vanessa & Nico